DER TATORTREINIGER mit Bjarne Mädel im NDR Fernsehen ist Kult – sowohl beim TV-Publikum als auch bei den Fernseh-Kritikern. Zwei Grimme-Preise, drei Deutsche Comedy-Preise und etliche weitere Auszeichnungen in sieben Jahren sprechen für sich. Zuletzt gab es für die Folge „Sind Sie sicher?“ den Deutschen Menschenrechts-Filmpreis in der Kategorie Bildung. Doch nun ist Schluss: DER TATORTREINIGER Schotty verlässt die Bühne. Bevor es soweit ist, bietet das NDR Fernsehen den Fans einen ganzen TATORTREINIGER – Schwerpunkt: vier neue Folgen und dazu 13 Episoden aus den vergangenen Jahren. Die neuen Folgen laufen am Dienstag, 18., und Mittwoch, 19. Dezember. Die Episode „Einunddreißig“, die das Festival am 19. Dezember abschließt, ist zugleich die Abschieds-Folge. Regisseur aller Folgen ist Arne Feldhusen. Autorin Mizzi Meyer hat sich die denkwürdigen Begegnungen ausgedacht, die Schotty mit Menschen aller Art während des Wegputzens unschöner Spuren am Tatort erlebt.
Mizzi Meyer (zu Schotty): „Also gut, das war‘s. Aufhörn, wenn‘s am Schönsten ist. Glaub mir, es ist am besten so. Du bist ein toller Kerl und Du hast einen würdevollen Abschied verdient. Ich bin wirklich dankbar für diese Zeit. Das ‚Tatortreiniger‘-Projekt war ungewöhnlich und toll. Aber jetzt ist es vorbei. Das ist traurig, aber richtig.“ (Aus dem von Mizzi Meyer verfassten Dialog „Vom Aufhören“, siehe Ende der Meldung)
Bjarne Mädel: „Heiko Schotte ist ja nur eine von vielen Figuren, die ich in meinem Leben spiele … aber dann eben doch nicht, weil er immer eine ganz besondere Stellung in meinem Herzen einnehmen wird. Normalerweise kann ich ganz gut zwischen privatem und gespieltem Leben unterscheiden, aber Schotty vermisse ich jetzt schon wie einen realen Menschen, mit dem ich acht Jahre lang eng befreundet und extrem vertraut gewesen bin. Wenn das unseren Zuschauern genauso gehen sollte, haben wir anscheinend in den 31 Folgen was ‚richtig‘ gemacht. Die Entscheidung, uns nun von Schotty zu verabschieden, fällt uns nicht leicht, und ich persönlich hätte gern noch die eine oder andere Sauerei weggemacht. Aber ich respektiere die künstlerische Konsequenz meiner Autorin Mizzi Meyer und meines Regisseurs Arne Feldhusen … ohne die Schotty nicht wüsste, was er (wie) sagen oder machen sollte. Ich bin dankbar dafür, durch ihn unfassbar tolle Kollegen kennengelernt zu haben und ein Team, das seinesgleichen sucht.“
Arne Feldhusen: „Es war damals nicht ganz einfach, die Idee vom ‚Tatortreiniger‘ so durchzusetzen, wie er uns vorschwebte, und daher tut es schon weh, nicht auch in Zukunft regelmäßig zu ihm zurückzukehren. Er hat sich enorm entwickelt, und wenn man jetzt nach vielen Jahren nicht auch mal von ihm abließe, würde man sich wohl irgendwann wiederholen. Genau das haben wir immer versucht zu vermeiden – er sollte einmalig bleiben. Ich hätte ihn noch gern aus der formalen Enge, die wir ihm der Umstände wegen mal geben mussten, ausbrechen sehen. Nur das ewig Gleiche ist nicht sein Ding, Schotty ist einer, der kurz vorbei kommt und wieder geht. Aber eben mächtig Eindruck hinterlässt. Ich danke allen, die ihm die Tür aufgemacht haben.“
NDR Intendant Lutz Marmor: „Manche Programme sind ein Geschenk. Dazu gehört die vielfach preisgekrönte NDR Kultserie ‚Der Tatortreiniger‘. Die hoch geschätzte Autorin Mizzi Meyer hat entschieden, dass es mit der 31. Folge genug ist. Alle Bemühungen, sie vom Gegenteil zu überzeugen, waren leider erfolglos. Ich respektiere diese Entscheidung. Der Autorin Mizzi Meyer alias Ingrid Lausund, dem Regisseur Arne Feldhusen und Bjarne Mädel vor der Kamera gebührt großer Dank und Anerkennung. Mein Dank geht dabei auch an die Redaktion und die LETTERBOX FILMPRODUKTION, die diese großartigen Filme mit viel Engagement möglich gemacht haben.“
Der Schwerpunkt zu DER TATORTREINIGER im NDR Fernsehen startet am Donnerstag, 13. Dezember. Ab 22.30 Uhr sind drei Best-of-Folgen zu sehen: „Sind Sie sicher“, „Özgur“ und „Schottys Kampf“. Weiter geht es mit dem „Best-of“ am Sonnabend, 15. Dezember, um 23.10 Uhr in der langen „Tatortreiniger“-Nacht. Hier gibt es ein Wiedersehen mit zehn Folgen: „Ganz normale Jobs“, „Freunde“, „Angehörige“, „Schweine“, „Der Fluch“, „Pfirsich Melba“, „Ja, ich will“, „Carpe Diem“, „Wattolümpiade“ und „Anbieterwechsel“.
In den vier neuen Folgen wird Schottys so unverwüstlich scheinende Natur auf eine harte Probe gestellt. Neben Bjarne Mädel spielen u. a. Thomas Niehaus und Angelika Richter, Pia Hierzegger und Lina Beckmann sowie Jan Georg Schütte, Olli Schulz und Werner Wölbern. Am 18. Dezember laufen ab 22.00 Uhr die Episoden „Currywurst“ und „Rebellen“, am 19. Dezember ab 22.00 Uhr „Der Kopf“ und „Einunddreißig“.
In „Currywurst“ putzt Schotty in einer Kunstgalerie, wo er Einblick in die Welt der Kunst, des Geldes und der Wertigkeit der Dinge an sich bekommt. Am Ende wird er zwar fast selbst zum Opfer des Kunstbetriebes – doch Schotty wäre nicht Schotty, wenn er die Galerie nicht mit einem Bild unter dem Arm verließe. Auf alte Bekannte, seine Kumpel Didi und Frido, trifft Schotty in der Folge „Rebellen“. Auf den ersten Blick entwickelt sich ein harmloses Gespräch, doch dann führen Filzgleiter unter Sesseln zu einem skurrilen Geschehen. Die Episode „Der Kopf“ erzählt von einer Welt, die noch niemand betreten hat: Schotty muss in der Wohnung eines Koma-Patienten putzen und findet sich auf einmal in dessen Gehirn wieder. Und in „Einunddreißig“ begegnet Schotty plötzlich Menschen, die er aus früheren Jobs kennt. Aber kennen die ihn noch? Wo ist er eigentlich? Am Ende steht Schottys Leben auf dem Spiel.
DER TATORTREINIGER ist eine Produktion der LETTERBOX FILMPRODUKTION GmbH (Produzentin: Kerstin Ramcke, ausführender Produzent: Wolfgang Henningsen) im Auftrag des NDR. Die Redaktion: Bernhard Gleim und Christian Granderath.
Pressekontakt: Studio Hamburg Produktion Gruppe GmbH, Alexa Rothmund, Jenfelder Allee 80, 22039 Hamburg, Tel. 040 6688 4802, Fax 040 6688 5428, E-Mail arothmund@studio-hamburg.de
„Vom Aufhören“
Von Mizzi Meyer
Mizzi Meyer: Also gut, das war‘s. Aufhörn, wenn‘s am Schönsten ist.
Schotty: Wieso das denn?!
Mizzi Meyer: Sagt man so.
Schotty: Da halt ich überhaupt nix von. Ich finde, wenn‘s am Schönsten ist, soll man‘s genießen. Außerdem weiß man doch gar nicht, ob‘s vielleicht noch schöner wird. Das weiß man doch erst hinterher!
Mizzi Meyer: Aber Schotty, gib‘s zu: Du bist nach all den Jahren schon ziemlich erschöpft.
Schotty: Ich?! Stimmt nicht!
Mizzi Meyer: Sei ehrlich.
Schotty: Ja, gut, es ist vielleicht ein klein bisschen anstrengender geworden, aber …
Mizzi Meyer: Also. Soll‘n wir solange weitermachen, bis du mit einem Rollator zum Putzen kommst?
Schotty: Ich könnte einen extrem coolen Rollator haben, so ein supergeil-modernes Hightech-Teil, so eins mit Digitalanzeige und … Mizzi Meyer: Vergiss es. Schau mal, jetzt lieben die Zuschauer Dich noch.
Schotty: Welche Zuschauer?
Mizzi Meyer: Glaub mir, es ist am besten so. Du bist ein toller Kerl und Du hast einen würdevollen Abschied verdient.
Schotty: Laberlaber …
Mizzi Meyer: Schotty, Du hast Deinen Job eh nur solange machen können, weil ein riesiges Team Dich so liebt und so viel möglich gemacht hat. Dir zuliebe haben Leute superbezahlte Jobangebote ausgeschlagen, haben gearbeitet wie die Verrückten, haben Budget-sprengende Geschichten möglich gemacht und haben sich persönlich für Dich eingesetzt. Ich bin wirklich dankbar für diese Zeit. Das ‚Tatortreiniger‘-Projekt war ungewöhnlich und toll. Aber jetzt ist es vorbei. Das ist traurig, aber richtig.
Schotty: Ja gut, wenn das so ist, dann … dann mach ich vielleicht auch noch was Anderes. Vielleicht … Sozialpädagogik?
Mizzi Meyer: Äh … ja. Is‘ doch gut.
Schotty: Sag bitte allen auch in meinem Namen Danke.
Mizzi Meyer: Mach ich. Schotty: Kann ich noch einen Schlussgag haben?
Mizzi Meyer: Nein. Schotty: Wenigstens `ne ganz kleine Tischrakete?
Mizzi Meyer: Nein. Ich kenn Dich. So fängts an, und kurz drauf brennt die Hütte.
Schotty: Mann! Aber eine Frage hab ich noch.
Mizzi Meyer: Ja?
Schotty: Wer, zum Teufel, ist eigentlich dieser Bjarne Mädel?