Mehr als jeder dritte Obdachlose ist über 50 Jahre alt, Tendenz steigend. Menschen wie sie altern schneller und werden häufig früher pflegebedürftig. Passende Anlaufstellen gibt es bisher kaum. Ein neuer Notpflegedienst am Hamburger Hauptbahnhof will das ändern. Alte und hilfsbedürftige Obdachlose können sich dort kostenlos und ohne Termin versorgen lassen. ARTE zeigt die neue ECO MEDIA-Produktion RE: ALT UND OBDACHLOS am Mittwoch, 28. August, ab 19.40 Uhr.

Zum Inhalt:
Manu M. ist seit über zehn Jahren wohnungslos. Der 62jährige hat chronische Wunden an den Beinen und ist auf regelmäßige Verbandswechsel angewiesen. Jetzt bekommt er Hilfe. Seit einem halben Jahr geht er regelmäßig zur neuen Notpflegestation am Hamburger Hauptbahnhof. Das Projekt der Bahnhofsmission ist deutschlandweit einzigartig.

Rainer M. hat im Dezember 2020 seine Arbeit verloren und ist schnell auf der Straße gelandet. Die Obdachlosigkeit hat seine Gelenkarthrose verschlimmert, wodurch er nicht mehr lange stehen und gehen kann. Jetzt hat der 68jährige im Harburg Huus eine Unterkunft gefunden, in der er erstmal bleiben darf. Mit Hilfe eines Sozialarbeiters versucht er wieder ein eigenes Zuhause zu finden. Aber geeignete Plätze gerade für ältere Obdachlose sind rar.

Wolfgang F. hatte Glück, er hat bereits einen Platz in einem Wohnprojekt für alte Obdachlose gefunden. Der 74jährige war 30 Jahre obdachlos und wohnt seit sechs Jahren in einem besonderen Domizil namens Wohnen60plus in Münster. Aufgrund jahrelanger schwerer Arbeit als Tagelöhner und dann den harten Bedingungen auf der Straße war seine Hüfte schon früh kaputt. Anfang des Jahres konnte er sich endlich operieren lassen. Trotz Wohnung fährt er regelmäßig zu seinem Stammplatz in der Innenstadt, um seine Rente aufzubessern.

Die ARTE-Doku RE: ALT UND OBDACHLOS ist eine Produktion der ECO MEDIA TV-Produktion GmbH im Auftrag von ARTE. Autorin/Regie: Salome Bader. Produzent: Dr. Thomas Schuhbauer. Kamera: Jonny Müller-Goldenstedt, Bastian Baumöller, Boris Mahlau, Hannes Wichmann. Schnitt: Sascha Zimmermann. Herstellungsleitung: Jan Holtz. Producer: Marta Schröer, Michael Fräntzel. Produktionskoordination: Hüseyin Hakli. Redaktion: Türkan Schirmer.