Die Dokumentation LOST PLACES – SCHICKSALSORTE DER DEUTSCHEN TEILUNG, die ZDFinfo am Samstag, 6. Oktober 2019, um 20.15 Uhr zeigt, stellt sieben Orte vor, an denen der Irrsinn der deutschen Teilung sichtbar wurde. Allen Orten ist gemeinsam, dass sie langsam in Vergessenheit geraten. Sie zählen zu den Lost Places der deutschen Teilung.

Den Brocken im Harz durften in den Jahren der Teilung weder West- noch Ostdeutsche erklimmen. Streng von einer zusätzlichen Mauer abgeschirmt, lag dort der höchste Horchposten Ostdeutschlands. Sowjetsoldaten und das Ministerium für Staatssicherheit hörten von hier aus Funksprüche und Telefonate bis an den Ärmelkanal ab. Erst mit dem Mauerfall endete die Zeit dieser geheimen Späher. Inzwischen ist der Brocken wieder ein begehrter Touristenmagnet geworden, ein Museum erinnert an die Zeit der Teilung.

In einem unscheinbaren Bürogebäude in Salzgitter lag die Zentrale Erfassungsstelle über das Unrecht in der DDR. Diese kleine Behörde war den DDR-Offiziellen ein Dorn im Auge. Die Mitarbeiter sammelten ostdeutsche Fälle von Menschenrechtsverletzungen, juristischer Willkür und Grenzmord. Das größte Aufnahmelager für ostdeutsche Flüchtende im Westteil Deutschlands lag in Gießen. Für Hundertausende ein Ort der ersten Erfahrungen und noch heute ein Synonym für die Freiheit. Bislang erinnert nur ein unscheinbarer Gedenkstein hinter dem Eingangsbereich an diese Zeit.

In beiden deutschen Staaten verrichteten lediglich sogenannte "Ständige Vertretungen" die diplomatische Arbeit.

In der bundesdeutschen Vertretung in Ostberlin spielten sich Flüchtlingsdramen ab. Heute arbeitet eine Außenstelle des  Wirtschaftsministeriums in diesem schlichten Bürobau.

Der Priwall in der Lübecker Bucht bildete damals eine westdeutsche Enklave auf dem DDR-Gebiet. Während sich westliche Badetouristen an diesem  Ostseestrand erholten, sicherten DDR-Grenzer die Absperrungen und unterbanden jeden Fluchtversuch – eine trügerische Idylle am Todesstreifen. Heute ist nichts mehr von den bizarren Grenzanlagen am Strand vom Priwall sichtbar.

LOST PLACES – SCHICKSALSORTE DER DEUTSCHEN TEILUNG ist eine Produktion der Doclights GmbH. Ein Film von Lutz Rentner. Producer/Ko-Autor: Andreas Vennewald. Kamera: Michael Schmidt, Birgit Handke. Ton: Bodo Strecke, Pierre Gaulke. Schnitt: Stephan Marche. Postproduktion: Axel Buitmann. Grafik: Olga Langen, Igor Berger. Sprecherin: Nina West. Produktion ZDFinfo: Jenny Heininger. Redaktion ZDFinfo: Lisa Borgemeister, Susanne Krause-Klinck.

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